Mein lieber Freund und Kupferstecher! Ein Ausruf mit doppelter Bedeutung: Je nach Betonung dient er als Ausdruck des Misstrauens oder aber der Anerkennung. Dass der Kupferstecher hierfür herhalten musste, kommt nicht von ungefähr. Seine Tätigkeit umfasst drei Bereiche: Er fertigt Zeichnungen, Autoren- und Reproduktionsgrafiken an. Gerade letztere sind dabei mehr, als ihr Name vermuten lässt : Die Kunst eines Reproduktionsstechers besteht darin, das Vorbild nicht nur abzukupfern, sondern vielmehr mittels eigener Stilmittel ( Strichsystem etc.) zu akzentuieren und neu zu interpretieren. Die Ausstellung beleuchtet einzelne in Stuttgart tätige Kupferstecher und ihre Werke der Jahre 1770 bis 1830, die unter Johann Gotthard Müller ( 1747 – 1830 ) in der 1770 gegründeten Hohen Carlsschule ausgebildet wurden.

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