25.09.2004 – 14.11.2004

Eröffnung Freitag 24.09.

Hörner & Antlfinger
Figures

Die computeranmierten, teils interaktiven Filme, Medienskulpturen und Installationen von Hörner/Antlfinger laden dazu ein, virtuelle Welten zu erkunden. Beispielsweise werden diese von Avataren (vermutlich den alter egos der Künstler) bewohnt, die in einer Art elektronischer Mondlandschaft einen Spaziergang machen und dabei in ein Gespräch über Star Trek, Probleme des Alltags oder der Philosophie vertieft sind. Aber auch die alte Literatur, wie etwa der Schöpfungsmythos aus der altisländischen Edda, kann in den Arbeiten des Künstlerpaares Grundlage einer interaktiven Filmprojektion werden. Insgesamt sieben in den letzten Jahren entstandene Installationen werden zu sehen sein. So etwa Schneewittchen mit seinen sieben elektronischen Zwergen, ein virtuelles Raumschiff, durch das sich Betrachter selbst navigieren können oder, die jüngste Arbeit, der Flug zweier Raben über eine unendliche Landschaft. Die im Ausstellungstitel verwendete zweifache Bedeutung des englischen Wortes „figures“, das sowohl Figur, Charakter als auch Ziffer bedeutet, unterstreicht den Kontrast zwischen vertrauten Figuren, mit denen die Arbeiten spielen, und ihrer synthetischen Erzeugung. Hinsichtlich ihrer technischen Voraussetzungen pflegen die Werke von Hörner/Antlfinger ein Understatement, sprechen Betrachter als Partner an und holen sie mit Leichtigkeit in ihre Welt. Mit leisem Humor breiten sie eine ruhige Erzählstruktur aus und heben sich dadurch deutlich vom sonstigen zeitgenössischen Medienkunst-Schaffen ab. Ute Hörner (geb. 1964) und Mathias Antlfinger (geb. 1960) lehren an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle/ Saale.
Zur Ausstellung, die erstmals nach seiner Sanierung auch den gotischen Chor unterm Stadtturm wieder in die Galerie integriert, erscheint ein Katalog im Verlag Revolver/
Archiv für Aktuelle Kunst zum Preis von 14.- Euro.