26.05.2012 – 19.08.2012
Eröffnung Freitag 25.05.
Geert Goiris
walk and dissolve
Auf seinen Reisen, die ihn oft an die Ränder der Zivilisation führen, findet Goiris Motive, die sich nicht in der Schilderung sublimer Naturzustände erschöpfen, sondern stets auch überraschende, irritierende Details miteinbeziehen. Sein motivisches Repertoire reicht etwa von einsamen Landschaften und verlassenen Behausungen in den entlegensten Winkeln der Welt bis zu Menschen und Tieren, die sich unter diesen extremen Lebensbedingungen behaupten müssen.
Goiris fotografiert immer analog – nichts ist nachbearbeitet, alles Dargestellte ist real. Und doch vermitteln seine Fotografien etwas Artifizielles und Surreales. Sie bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Fiktion und Realität und erwecken somit den Eindruck sorgfältig inszenierter Filmsettings. Durch oft mehrstündige Belichtungszeiten konservieren die Bilder denn auch eine komprimierte Form der Realität, wie sie für den Betrachter normalerweise nicht wahrnehmbar ist. Die geographisch niemals identifizierbaren Landschaften oder die gebauten Architekturvisionen der 50er bis 70er Jahre haben etwas Ikonisches: Sie erzählen keine Geschichten, sondern wecken im Betrachter Assoziationen, die unweigerlich eigene Geschichten entstehen lassen. Goiris selbst bezeichnet seine Art zu fotografieren als „Traumatischen Realismus“.
Für die in der Antarktis entstandene „Whiteout-Serie“, die sich mit dem gleichnamigen Wetterphänomen beschäftigt, wurde der Künstler 2009 auf der Art Basel mit dem Baloise Kunstpreis ausgezeichnet.